Brentonico corno della paura
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"Brentonico corno della paura"
Was würde das für einen tollen Bikepark abgeben! Mit einem kopfschüttelnden und bedauernden Blick auf die kaum genutzten Lifte des Skigebiets von Polsa und Postemon kann nur jeder, der von Bike-Tourismus und Trends ein klein wenig Ahnung hat, das Desinteresse der Seilbahnbetreiber an zusätzlichen Einnahmen aus dem Sommertourismus am nördlichen Gardasee kommentie- ren.
Und so wird diese sanft ansteigende Bergflanke zwischen Gardasee und Etschtal wohl auch künftig im Sommer nur von wenigen Kühen und Ziegen bevölkert werden. – Uns soll’s recht sein, die wir auf unserer heutigen Cross Country-Runde den Aufstieg aus eigener Kraft bezwingen wollen und diesen mit herrlichen Tiefblicken vom Corno della Paura würzen und mit nicht allzu schwierigen Abfahrten zurück nach Brentonico ergänzen. Wir starten in Brentonico (wohin man mit dem eigenen Auto oder mit einem der zahlreichen Shuttles anreisen kann) und erklimmen auf geteerten Nebenstrassen Polsa. Nunmehr etwas steiler und ungeteert, aber immer noch auf unschwerer Fahrbahn geht’s weiter bergauf zum Monte Vignolo, der in sagenhafter Lage hoch über dem Vallagarina thront.
Der Gipfelaufstieg zu Fuß lohnt sich bei guter Sicht. Weiter geht’s nun auf einer bemerkenswerten Trasse in der Steilwand der Colme di Vignola. Zu Moser-seligen Zeiten las man noch: Lebensgefahr, nicht versuchen! Und in der Tat, auch der Autor dieser Zeilen musste seinen ersten Versuch, die Flanke mit dem Bike zu passieren, in einem senkrecht zur Etsch hin abbrechenden Tobel mit aufgestellten Nackenhaaren der von Überlebenswillen getriebe- nen Vernunft opfern. Anstelle des Schwindels trat Jahre später eine solide Holzbrücke und selten war eine Investition aus Bikersicht besser angelegt. Weiter geht es entlang der Flanke über die Bocca d’Ardole und eine kunstvoll verschlungene Militärstrasse (immer wieder mit spektakulären Tiefblicken) hinauf zum „Horn der Angst“, wie der seit Weltkriegszeiten gefürchtete Gipfel ins Deutsche übersetzt heißt. Man radelt nun mit gelegentlichen Gegenanstiegen zum Postemon- Rücken hinunter zum San Valentino-Pass, ehe wir auf Nebenstrassen über San Giacomo wieder zum Ausgangspunkt Brentonico zurückrollen.
Einkehrmöglichkeit: Passo San Valentino, Polsa, Bucaneve, San Giacomo. Wer mit Shuttle anfährt, kann ab Festa oder Brentonico unschwer aus eigener Kraft über Castione zurück nach Nago und Torbole fahren. Das sind dann zwar nochmals zusätzlich rund 15 km, jedoch nur noch wenige Höhenmeter bergauf.
GESAMTLANGE | km 32.88 | ||
HOHENDIFFERENZ | m 1140 | ||
SCHWIERIGKEITSGRAD' | medium | ||
FAHRZEIT | hh:mm 03:15 | ||
EMPFOHLENE JAHRESZEIT | Mai - November |
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